Vancouver, 2023 - Die Tenniswelt hat beim Laver Cup 2023 in Vancouver einen Roger Federer erlebt, wie man ihn selten sieht. Als Tennis-Rentner, fernab vom Spielfeld, und doch so nah dran wie eh und je.
Die Ruhe nach dem Sturm
Federer, der Tennislegende, gestand im Gespräch mit Eurosport, dass er das Adrenalin und die Aufmerksamkeit, die ihm als Profi zuteilwurde, vermisst.
"Ich vermisse das Adrenalin. Insgeheim mag man es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen", so der 42-Jährige. Doch er ergänzt, dass ihm auch "die großen Ovationen, die glücklichen Gesichter der Leute" fehlen.
Obwohl er gesteht, dass die Tour gut zu ihm war, ist er mit seiner Entscheidung, in den Ruhestand zu treten, zufrieden. "Die Tour war gut zu mir. Ich habe sie geliebt. Aber jetzt bin ich glücklich mit dem Ruhestand."
Ein neues Kapitel: Laver Cup 2023
Während des Laver Cup 2023 hatte Federer die Gelegenheit, das Turnier aus einem neuen Blickwinkel zu erleben.
Er erinnert sich an den Abschied beim Laver Cup 2022, an der Seite seiner großen Rivalen Rafael Nadal und Novak Djokovic. Federer betonte, wie froh er sei, "wieder in der Tennisfamilie zu sein". Tennis-Legende Rod Laver war ebenfalls an Federers Seite, und die beiden plauderten über die goldenen Zeiten des Tennis. "Wir sprachen über die Volleys und die Doppel, und wie es in den 60er und 70er Jahren war", erzählte Federer.
Auch auf den nächsten Laver Cup in Berlin freut sich der Schweizer. "Ich kenne die deutsche Hauptstadt nicht sehr gut", gab Federer zu, "aber ich kann es kaum erwarten, dorthin zu gehen. Es ist großartig, Tennis zurück nach Deutschland zu bringen." Für die nächste Ausgabe hofft Federer auf einige bekannte Gesichter.
"Ich würde Novak (Djokovic) gerne wiedersehen, Alcaraz und Novak im selben Team. Sascha Zverev wäre toll für den deutschen Markt." Zum Abschluss richtete Federer eine Botschaft an die europäischen Fans: "Medvedev wäre großartig. (...) Und vielleicht schafft jemand seinen Durchbruch", und gibt damit Hoffnung auf weitere Erfolge.